Ein Pour mit vielen Schritten bis zum Ziel. Ein langer Weg, an dem ein Endergbenis steht, dass einzigartig ist und Emotionen hervorruft! Die Erde in Bildform, ein einzigartiges Erdbild!
Ich hatte im Internet einen super plastischen Pour auf Resin gesehen und dies blieb in meinem Kopf verankert. Ich wollte etwas derartiges ebenfalls schaffen. Doch seid gewiss, der Prozess zu dem perfekten Bild ist langwierig und dauert deutlich länger als bei einem „normalen“ Pour. In meiner Vorstellung war es ein Pour auf blau, etwas was an die Erde erinnert oder zumindest an Kontinente. Ich wollte ein Erdbild!
Wie alles begann…
Zu allerst habe ich die Leinwand mit der Hintergrundsfarbe gestrichen, damit der Untergrund eine homogene Farbe bildet. Für meine Leinwand mit den Maßen 30 x 60 cm, Seitenhöhe von 5 cm hatte ich mir einen dunkelblauen Hintergrund aus Resin gewünscht. Es zeigte sich jedoch nicht so einfach einen deckenden, dunklen Hintergrund hinzubekommen. Ich brauchte leider zwei Anläufe, bevor das Blau so dunkel und deckend war, wie ich es mir vorgestellt habe.
Mein Fehler hierbei war bei der ersten Resinschicht nicht ausreichend Pigment zum Resin hinzuzugeben, sonst wäre auch die erste Schicht bereits deckend genug gewesen. So hatte ich jedoch eine feste und nun ausreichend blaue Unterlage für den kommenden Pour.
Achtung, kleiner Tip:
Bevor ihr mit dem Resin anfangt, achtet unbedingt darauf, dass euer Tisch oder Arbeitsfläsche in Waage ist. Des weiteren muß eure Arbeitsumgebung frei von Staub (so gut wie möglich) und Tierhaaren sein. Mein Artelier ist im Keller, unsere Haustiere sind nach entsprechenden Erfahrungen nicht in diesem Bereich erlaubt. Niemand möchte (wieder), dass die Katze durch ein trocknendes Bild latscht. Insgesamt habe ich pro Schicht mit Pigmenten ca. 450 ml Resin benutzt, so dass das Bild ausreichend bedeckt ist. (Den Link zum Resin Rechner findest Du hier.)
Nach dem Auftragen des Resin die Luftblasen mit einem Flambierbrenner wegpusten, denn durch das kräftige und lange Anrühreren des Resins entstehen viele Luftbläschen. Doch achte darauf, dass Du mit dem Flambierbrenner nicht zu dicht an das Resin gehst, denn dies fängt sonst Feuer!
Gebt dem Resin ausreichend Zeit zum Trocknen. Mein Resin von ArtResin (derzeit nicht lieferbar, daher nehme ich Mastercast* ) braucht 24 Stunden zum Trocknen. Ich habe dem Bild drei Tage gegeben, bevor ich mit dem nächsten Schritt weitergemacht habe.
Nun kam das Pouring!
Der Plan war ein Dutch Pour auf dem Bild mit genug negativer Fläche, so dass der Pour gut wirken würde und einen wundervollen Kontrast bilden würde.
Als Farbe habe ich folgende Acrylfarben genutzt:
- Golden Fluid Acrylic:
- Artina Titanweiß*
Bei dem Anmischen der Farben ging in gewohnter Art und Weise vor mit dem Liquitex Pouringmedium*, GAC 800*, das Pouringmedium von Golden Acrylic und Wasser.
Die Farben bereitete ich in üblicher Weise vor, jedoch nicht in der Menge, die Bildfüllend wäre. Ich habe gerade mal kleine Schnapsgläser gefüllt, was für den Dutchpour mit vieler negativer Fläche völlig ausreichend war. Zu Beginn gab ich die Farbe in kleine Puddles auf die Leinwand und blies dann die Farbe mit meinem Fön in entsprechende Richtung.
Auch hier habe ich abermals die Trocknungszeit länger in Kauf genommen, als sonst üblich. In der Regel sind nach 1 – 2 Tagen, je nach Außentemperaturen die Farben durchgetrocknet. Ich habe jedoch 2 Wochen gewartet, um ganz sicher zu gehen.
Endversiegelung
Als das Bild nun endgültig durchgetrocknet war, habe ich abermals 450 ml Resin angemischt und auf dem Bild verteilt. Nach der ersten Schicht habe ich noch kleine Dellen am Rand gehabt, die unschön anzuschauen waren, weswegen ich mich auch hier zu einer erneuten Schicht Resin entschied.
Schön wie plastisch das Bild mit nur einer weiteren Schicht Resin bereits wirkt. Nach der letzten Schicht Resin überzeugt der Glanzkeine Dellen, keine Unebenheiten, keine Kratzer. Das Bild ist eine wahre Augenweide und bereits reserviert in Holland demnächst ein Bad zu schmücken.
Fazit:
Insgesamt habe ich für dieses Erdbild vier Schichten Resin verbraucht. Auf eine davon hätte ich verzichten können, wenn die Pigmente bei der ersten Schicht ausreichender meinerseits gewählt worden wären. Das Bild an sich ist dadurch sehr schwer geworden, kann aber daher auch beim Runterfallen nicht so schnell kaputt gehen. Der Dutchpour mit den Farben paßte hervorragend zu dem erdigen Pour und auch die Hintergrundsfarbe war hierfür prima gewählt. Ich liebe es, ich liebe die Farben. Es wird definitiv nicht mein letztes Projekt in diese Richtung sein. Es war viel Arbeit, aber das Ergebnis spricht für sich, oder was meinst Du?
Was sagst Du dazu? Welche Farben hättest Du benutzt? Hast Du auch schon mal auf Resin gepourt? Ist Dein Pour auch so plastisch geworden, wie dieser? Hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar, ich freue mich von Dir zu hören!
Achtung: Bei * Links handelt es sich um einen Affiliatelink. Danke. 🙂